William Tell Chapter Switzerland

Memorial Ride Fredi

Ich sitze völlig in Gedanken versunken vor meinem Bildschirm. Meine Finger schweben, streifen etwas orientierungslos über die PC-Tastatur, dabei im seitlichen Blickwinkel die Stiftskirche Beromünster. Und jetzt, etwas nach 17.30 Uhr, beginnen die Kirchenglocken zu läuten. Üblicherweise wollen sie die EinwohnerInnen auf den bald beginnenden Gottesdienst aufmerksam machen. Gleichzeitig erklingen neben mir vom Natel immer wieder WhatsApp-Signale. Nachrichten, in denen die SchreiberInnen von einem wunderbaren Tag mit tollem Teamspirit und ganz besonders, einmal mehr Dir Andi für Deine perfekte Organisation und für die einzigartige Tourgestaltung sich bedanken.

Ich blicke weiter zur Stiftskirche – und – ich fühle Fredi – wie sicher auch viele Members während der heutigen Tour – mir ganz nahe. Wie treffend ist auch der eine Satz der Todesanzeige von Fredi «Eine Träne der Liebe, aus unseren Herzen wirst du nicht gehen».

 Fredi und Silvia Weber-Studer waren feste Stützen seit der Gründung der William Tell Chapter. Am 2. Oktober 2020 verstarb Fredi im Alter von erst 55 Jahren.

Heute – am 14. August 2021 – 2 Tage vor seinem Geburtstag – ist die Memorial Ride für Fredi. Kurz vor 10 Uhr begrüsste unser Director und RC Andi in Hünenberg 51 Fahrerinnen und Fahrer vom WTC. Es war leicht zu erkennen, über die hohe Anzahl freute sich Andi. Eine besondere Freude bereitete Andi die Anwesenheit und für das anschliessende Mitfahren von Silvia – und über Silvia’s Anwesenheit war auch die ganze WTC-Familie froh, auch erleichtert. Es ist einfach doch so oft – bei vielen Gedenkanlässen sind die Zurückgebliebenen die Stütze vieler Mitmenschen.

Ungeklärt ist die Frage der heutigen Wetterbedingungen – hat da etwa Fredi seine Finger im Spiel – hat er etwa mit Petrus ein Abkommen getroffen? Bei herrlichstem Sommerwetter fuhren wir im Konvoi der Riviera entlang in die Republik Gersau, weiter nach Brunnen, Schwyz und dann bergwärts nach Rothenthurm. Für viele unbekannt, bog Andi vor dem eigentlichen Rothenthurmer Moor links ab und weiter ging es entlang der naturgeschützten Moorebene. Die Moorlandschaft, über das seinerzeit (anfangs 1980) heftigst gestritten wurde – als Bundesrat Chevallaz das Hochmoor zum Waffenplatz machen wollte.

Die heutige Stimmung, diese Natur und der Sound von 51 Harley’s liess uns aber diese alte Geschichte nicht mehr in Erinnerung rufen. Gut möglich und wir hofften es auch, dass uns Fredi in seiner so geliebten Gegend mit göttlichem Blick begleitet. Und wenn er es tat, dann empfand er bestimmt pure Freude über die 51 Fahrerinnen und Fahrer und feierte dies mit seinen Brüdern und Schwestern in seiner Seligkeit.

 Als nächstes Ziel war das Rest. Berghof in Bennau – ein Lieblingsrestaurant von Fredi und Silvia.

Ein Parade-Parkplatz war kurz zuvor zu erkennen – immer eine Erleichterung für viele Harley-FahrerInnen. Der grosszügige Parkplatz war das Eine, aber dann der Willkommgruss und Empfang von Mary – es tat einfach so gut. Mary, die immer wieder eine immense Verbundenheit mit viel Engagement dem WTC gegenüber mit Herzlichkeit lebt. Mary – Dir einmal für all das, was Du für uns tust, vielen lieben Dank. Ja, mit dem Blick zum Stift und den Gedanken an Mary – manchmal kommt mir Mary einfach vor wie die Mutter Teresa für den WTC.

Jetzt knurrt es – im Berghof wurde uns ein feines Essen serviert, verbunden mit hoher Gastfreundschaft und speditivem Service. Einen Dank auch an die Grosszügigkeit der Chapter-Kasse.

Und dann – dann erlebten wir eine Fahrt mit Andi, die seinesgleichen sucht. Vorbei an der weltbekannten Skischanze, entlang des Sihlsees, ins Euthal und ab über die Ibergeregg. Ich fragte mich ja schon, wo ist heute der Level 2. Ja, jetzt kommt er, insbesondere mit den stark sonnenerwähnten Bitumenstreifen auf der Abfahrtstrasse.

Entlang des Lauerzersees ging es auf direktem Weg zu unserem Stammlokal – ins Rest. Weisses Kreuz in Abtwil. Das Durstbedürfnis war bei allen angekommen und so genossen wir die Trinksame und einige von uns einen wunderschön angerichteten Glace-Coup. Dir Silvia, für Deine grosszügige Spende der Trinksame danken wir Dir ganz herzlich. Und bleib weiter bei uns – nicht wegen der nächsten Runde, nein, aber wir schätzen Dich sehr.

Und zum Schluss nochmals – Dir Andi – ich finde die treffenden Worte nicht – aber Du hast uns heute einen wunderschönen Tag beschert und dafür danken wir Dir vom WTC und all Deinen Helfern herzlichst.

Text:     Alfons
Bilder:   Major Tom und Christian

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