William Tell Chapter Switzerland

Bun di-grazia fitg – ein Weekend im Engadin

Für das Wochenend-Weekend vom 26.-27. August versammelten sich am 26. August morgens um 9 Uhr 18 WTC’ler bei der Autobahnraststätte Herrlisberg. Nach dem obligaten Briefing von RC Ruedi Halter gings los.

Zuerst aber mal was für die Gwundrigsten

Am Sonntag um halb zehn starteten wir mit voller Regenschutzbekleidung unmittelbar beim Parkhaus vom Hotel «Alte Brauerei» in Cellerina zur Heimfahrt via Albulapass, Bonaduz, Oberalppass.

Bei leicht aufgelockerter Bewölkung, gespickt mit fachkundigen Regenradarprognosen, liessen wir die Motoren aufheulen. Die Wetterprognosen vom Vortag und das frühmorgendliche (03.00 Uhr) Gezwitscher von Blitz und Donner liessen dennoch eine gewisse Spannung in unseren Köpfen aufrechterhalten.

Noch nicht ganz auf dem Albulapass war es dann geschehen – ab hier – ununterbrochen vom Albulapass bis zur Oberalppasshöhe hat es nur einmal geregnet, aber richtig – MeteoSchweiz hatte diesmal Recht, leider. Doch der Regen war nicht die einzige Herausforderung, die Kombination mit der Kälte von 7-8 Grad auf beiden Alpenpässen taten das Seinige dazu. 

Lassen wir die Routenerlebnisse. Unsere Hauptaufgaben galten dem ständigen Kampf gegen das Anlaufen der Schutzhelmvisieren und Brillen. Und dann noch die verschiedenen Tunnels – Kälte, Wärme und Luftfeuchtigkeit – da waren die Sichtverhältnisse in Sekunden dahin, ja katastrophal. Da gab es nur eines – Tunnel rein und sofort Visier auf.

Mit Dank an Ruedi, verabschiedeten wir uns um 15.30 Uhr (ohne Mittagspause) bei der Autobahnraststätte Erstfeld. Zum einen war die Raststätte total überfüllt und wir selber hatten überhaupt keine Lust, uns von den völlig nassen Regenklamotten zu befreien. Also einfach nur nach Hause – mit einem schönen und sehr wertvollem Gedanke, dass alles unfallfrei blieb. 

Und jetzt aber der Samstag

Nach dem Start in Herlisberg ging es via Autobahn bis nach Domat-Ems. Nach einem ersten Tankhalt ging es via Safiental ins Hinterrhein-Gebiet. Eine grossartige Naturlandschaft, welche weitgehend von der Walserkultur geprägt wird – und dann die Ausblicke auf die Rheinschluchten. Bei einer derartigen Durchfahrt, wohlverstanden bei Wärme und Sonnenstrahlen… Mensch, was willst du eigentlich noch mehr – es war das «födliblutti» Wunder! Der Reiz dieser Landschaft, den wir übrigens den ganzen Tag vielerorts im Bündnerischen noch erleben durften, muss einfach auch ein erprobter Harley-Fahrer, eine erprobte Harley-Fahrerin immer neu imponieren.

Die Fahrt ging weiter via Julierpass. Nach einer kurzen Standortbestimmung mit Ruedi entschieden wir uns, alle gemeinsam noch den Abstecher über den Berninapass nach Poschiavo zu fahren. Mitten auf dem stark bevölkerten Dorfplatz genossen wir hier eine kurze Kaffeerunde. Kurz daher, da sich nun relativ schnell doch ein Wetterumschwung sichtbar machte.

Die Fahrt hin nach Poschiavo war ja nicht die Langsamste, aber dann die Rückfahrt. Obwohl einige «Schnellfahrer» vorab gingen, die hatten wir relativ schnell eingeholt. Die ersten Regentropfen fielen und wir, wir fuhren ganz gemütlich in das grosszügige Hotel-Parkhaus. Daher anschliessend auch die etwas müden Gesichter an der Bar. Wir waren einfach voller Eindrücke vom facettenreichen Bündnerland, auch etwas müde von der Anzahl Kilometer und natürlich dem besonderen Abstecher ins Puschlav.

Und dann waren noch unsere kurz zuvor besichtigten Doppelzimmer – mit geteilten Betten mit schmalen Matratzen. Das akzeptierte Esther gar nicht – und im Etagenkorridor war für jedermann/jederfrau gut hörbar – «das goht gar ned» – und Feuchti musste kurzum Hand anlegen.

Doch dann kam das Nachtessen im separat reserviertem Stübli mit Selbstbedienungsbuffet unmittelbar bei der Küche mit der Kochequippe. Zusammen mit sehr netten Mitarbeitenden, voll gästeorientierter Kochmannschaft und der sympathischen Gästeschar WTC wurde aus Selbstbedienungsbuffet ein Gourmet-Tempel.

Die ernsten Gesichter wachten auf und an allen 4 Tischen wurden Lachsalven produziert, es wurde diskutiert, gelacht aufs Herzlichste und natürlich immer wieder dinniert.

Eine besondere Lachsalve war dann aber schon Brigitte’s Kartoffelstock. Dieser mundete ihr gar nicht so recht. Eine rechte Portion Aromat von Edi vermochte dann den Stock doch ein wenig essbarer zu machen. Doch damit war es nicht getan, jetzt kam die kulinarische Entgleisung, wie dies Ruedi genannt hatte, zur Diskussion. Brigitte liebt Kartoffelstock eigentlich nur mit Mayonnaise. Das begriff jetzt niemand mehr, doch die Mayonnaise gehört weiterhin zum Stocki.

Als dann noch die Zauberkünstler Erich und Hans das WTC-Gilet von Brigitt zu loben begannen, entdeckte Brigitte unerwartet 3 Portionen Mayonnaise in der Innentasche des Gilets – Kompliment den neuentdeckten Zauberkünstlern.

Als die Bar schon um 22 Uhr schloss, besuchten noch einige eine Dorf-Bar und so klang der Abend aus – in geteilten Betten – ausser man hätte doch noch umgestellt.

Ja, das Weekend war gespickt mit sehr vielen Eindrücken. Auf Grund den Tagen zuvor gemeldeten Wetterprognosen war es auch ein Ausflug mit einigen Fragezeichen.

Wir haben das Weekend mit einer prächtigen Samstagsfahrt und einem erfahrungsreichen Sonntag erlebt. Für die Tourenwahl und für die Tourführung danken wir Ruedi Halter ganz herzlich – wir werden dieses Wochenende in bester und lehrreicher Erinnerung behalten.

Und noch etwas Besonderes: Das viele freundliche Zuwinken, einzelne Personen oder sogar in Gruppen, machte das Bündnerland noch sympathischer und erhöhte natürlich unseren Fahrspass.

Bericht: Alfons
Bilder: Erich

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