Als Reisroute wählte ich die bekannte Faakersee-Strecke. Nach dem Gailtal ging es diesmal aber rechts weg, kurz durch italienisches Gebiet, über den Pedilpass, weiter durch die Julischen Alpen in Slowenien. In Kroatien angekommen übernachtete ich in einem Hotel im Risnjak Nationalpark. Am nächsten Tag erreichte ich dann bei Crikvenica die Küstenstrasse. Von da an ging es 200 km dem Meer entlang, Richtung Biograd, meinem Ziel welches ich am Montag, um Mittagszeit erreichte.
Die gesamte Strecke von Kärnten bis Biograd, 500 km lang die reinste Kurven-Orgie und das auf meist erstklassigen Strassen in wunderbarer Landschaft. Manchmal hatte ich das Gefühl, in der Wildnis unterwegs zu sein, so war ich auch nicht erstaunt, dass im Hotel Bärenfleisch auf der Speiskarte zu finden war.
Die Rally war ein toller Event, gut organisiert, gut besucht und es herrschte eine ausgelassene, friedliche Stimmung. Das Gelände erstreckte sich über zwei Kilometer der Uferpromenade entlang. Auf zwei Bühnen direkt am Meer spielten jeden Abend fünf Live Bands. Mager hingegen die Händlermeile, ein einziger Harley Dealer aus Deutschland war vor Ort und dieser schien die Gelegenheit zu nutzen, sein Lager zu räumen. Und der Rest das Übliche, eben nichts Besonderes.
Für einmal war es schön zu mitzuerleben wie aus einem beschaulichen Fischerdörfchen eine schrille und laute Partymeile wurde und danach wieder Ruhe einkehrte. Von Montag bis Mittwoch war es ruhig, ich befürchtete schon, dass es so bleiben könnte. Doch am Donnerstag, wie aus dem nichts waren urplötzlich hunderte von Harleys da, mit Ihnen tausende von aufgestellten Menschen. Dann ging die Post ab, es wurde gefestet und gefeiert was das Zeug hergab, wie am Faakersee zu früheren Zeiten.
So schnell wie der Spuk gekommen war, so schnell war der Spuk auch wieder vorbei, am Montag war Biograd wieder das ruhige Fischerdorf am Meer. Am Abend waren nur noch einzelne Übriggebliebene auszumachen und so verliess ich am Dienstagmorgen wohl als einer der Letzten den Ort des Geschehens.
Marianne und mir hat es sehr gut gefallen, so gut, dass wir sicher nicht das letztemal in Kroatien waren.